Die Geschichte der Lebensende-Doula
Das Wort Doula bedeutet «Frau, deren Berufung es ist, einer anderen Frau bei der Geburt ihres Kindes an der Seite der Hebamme zu helfen». Es kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet "Magd der Frau". Die Geburts-Doula gibt es schon lange.
End-of-Life-Doulas sind viel jünger und in den USA seit 1998 bekannt. In der Westschweiz gibt es sie schon seit 2020.
Sie werden auch Thanadoula genannt, vom griechischen Thanatos, dem Gott des Todes in der griechischen Mythologie.
Die Rolle der Doula gibt seit ewiger Zeit. In vielen Gesellschaften gab es erfahrene Frauen, die für ihre Weisheit anerkannt waren, welche Menschen zum Zeitpunkt des Todes halfen, und Familien unterstützten. Sie bereiteten die Sterbenden vor, wachten über sie und trösteten die Hinterbliebenen.
Die heutigen Lebensendedoulas sind die Erben dieser Traditionen.
Sie tauchen heute wieder auf, werden durch eine spezifische, nicht medizinische Ausbildung geschult, um Menschen am Lebensende ihr Dasein und Präsenz anzubieten. Sie sind behilflich, wenn diese zu Hause sterben möchten und deren Angehörige nicht mehr die Kraft oder die Möglichkeiten haben, sie allein zu versorgen.
Lebensende-Doulas unterstützen und begleiten den Menschen am Lebensende und ihre Angehörigen vor dem Tod, in den letzten Tagen und danach. Sie sind Bindeglied zwischen Sterbenden, deren Angehörigen und Betreuern. Vor allem aber bieten sie praktische, soziale, emotionale und spirituelle Unterstützung im weitesten Sinne in dieser sehr wichtigen Lebensphase.
Lebensende-Doula ist eine Berufung welche sowohl Frauen wie auch Männer anspricht.
Dr. Rosette Poletti, eine Pionierin im Palliative Care
Dr. Rosette Poletti (*1938) arbeitete zuerst als ausgebildete Krankenschwester, studierte dann Theologie in Genf und später Pflegewissenschaft in den USA. Sie hat auch eng zusammen mit Dr. Elisabeth Kübler-Rosee zusammen gearbeitet. Zurück in der Schweiz wurde sie Dozentin für Krankenpflege an der Universität Genf, anschliessend Direktorin der Ecole supérieure d'enseignement infirmier de Ia Croix-Rouge Suisse in Lausanne und bildete sich auch in Psychotherapie aus. Vor mehr wie zwanzig Jahren gründete sie das Institut de recherche et de formation à l'accompagnement des personnes en fin de vie, en deuil et en crise (IRFAP), das Institut Formation & Transformation sowie den Verein « Vivre son Deuil - Suisse», der in der französischsprachigen Schweiz und in Frankreich Kurse und Vorträge zu Trauer und Palliativpflege anbietet. In Artikeln und Büchern engagiert sich Rosette Poletti für Trauerarbeit, die Stärkung der pflegenden Angehörigen und prägte die ganzheitliche Begleitung am Lebensende in der Schweiz entscheidend mit. Den Ansatz von Palliative Care mit einem internationalen Weitblick hat sie in der Romandie bei Professionellen und Freiwilligen mit grosser Breitenwirkung gefördert.
Dr. Rosette Poletti hat sich selbst als Lebensende-Doula in 2018-2019 ausgebildet. Da das Bedürfnis der Lebensende-Doula vom Bund erkannt wurde, hat sie sich entschlossen diese Ausbildung in Yverdon anzubieten. Bis jetzt (Sommer 2025) hat sie um die 250 Lebensend-Doula in der Romandie ausgebildet. Marie-Christine Laville, welche sich auch bei Dr. Rosette Poletti ausgebildet hatte, hat die Ausbildung in Frankreich (Besançon) und Belgien angefangen.
Zusammen mit Dr. Poletti, entstand die Idee, dass es auch eine Lebensende-Doula Ausbildung in der Deutschsprachigen Schweiz braucht. Damit diese Schulung durchgeführt werden kann, wurde aus praktischen Gründen eine eigenständige Struktur gegründet. Dr. Rosette Poletti ist Ehrenmitglied unseres Vereins und unterstützt diese Ausbildung aus ganzem Herzen.
Vorstellungen:
* Palliative-Care Tagung 2024 in Freiburg
* Info Abend für Interessierte - April 2025
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Lebensende-Doula_InfoAbend_2025_04_28.pdf |
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Lebensende-Doula_Palliative Freiburg 2024 Tagung_Neue Ausbildung in deutscher Sprache.pdf |